Community-Portrait mit Swini

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Swini designed alternative Artworks für Magic Karten. Ich habe mich mit ihr unterhalten und darf euch hier einige Beispiele zeigen und einen Einblick in ihren Arbeitsprozess geben.

Zum Einstieg die Frage, die wir bei allen Portraits stellen: Wie hast du zu MtG gefunden und was fasziniert dich daran?
Uff. Witzige Geschichte, ich bin vor etwa 2 Jahren glücklicherweise zur Neueröffnung in ein ziemlich nerdiges Geschäft gestolpert, die Revo Sphere in Biel. (Das passt, ich würde mich auch selbst als ziemlich Nerdig bezeichnen [lacht].) Dort wurde mir Magic vorgestellt. Ich kannte ja bereits Pokémon und Yugioh, wusste jedoch bei beiden nicht wie man sie spielt – ich hatte nur die allseits bekannte Sammelsucht. Bei Magic aber, da war das etwas anderes. Ich habe ein Spielchen mitgespielt und dachte mir gleich «naja nichts spezielles» und «Spiele ich wahrscheinlich nie wieder». Wie habe ich mich doch geirrt! Nun besitze ich schon einige Decks und gehe fast jede Woche zu einem kleinen Spielchen. Es ist nicht nur die Herausforderung beim Kombinieren eines Decks und auch nicht das immer andere Spielerlebnis, sondern das Zusammensein mit Freunden, welche das Spielen für mich so faszinierend macht.

Welche Formate spielst du gerne?
Angefangen habe ich, wie viele wahrscheinlich anfangen, mit einem Standard Deck. Schon da habe ich aber meine zu mir passende Farbe gefunden: Schwarz! Von Standard habe ich aber dann schnell auf Modern gewechselt, weil ich die Vielfalt von Magic sehr schätze und man sich eigentlich gar nicht auf nur einige ganz neue Sets beschränken kann. Naja, zumindest ich nicht. Aus demselben Grund bin ich dann auch auf Commander umgestiegen. Ich spiele immer noch gerne Modern, aber warum nur 60 Karten im Deck haben, wenn man 100 haben kann und alle einzigartig? Selbst bei 100 Karten kann ich mich nicht festlegen, welche von meinen hübschen Zombies ich denn nun entbehren könnte.

Du designst ja Proxies für Spieler. Zeig mal 😬
Sehr gerne 😊. Ich habe dir hier eine kleine Zusammenfassung, wie ich meine Karten herstelle an dem Beispiel meiner Chibi-Titania.

Als erstes wird eine Skizze angefertigt, die den Wünschen des Auftraggebers entspricht (alles beginnt klein).
Schritt zwei das Line-Art (hier kommen die Kurven 😉):
Entspricht die Skizze den Wünschen, wird sie mit einem Schwarzen Fineliner nachgezogen.
Schritt drei Coloring (möglichst bunt bitte):
Einmal gelined wird die Zeichnung dann coloriert. Hierbei verwende ich alkoholbasierte Stifte. Diese sind auch als Copic-Marker bekannt. Ich bescheidene Künstlerin verwende jedoch nicht das teure Original, sondern eine etwas preisgünstigere fast ebenbürtige Variante.
Schritt vier Hintergrund (meine eigene kleine Welt):
Nach dem aufwändigen Colorieren scanne ich das Bild ein und muss erst einmal die Figur freistellen. Somit habe ich die Zeichnung auch bereits digitalisiert. Danach gestalte ich einen passenden Hintergrund und einige Spezial-Effekte mit Photoshop. Danach erstelle ich mithilfe von Illustrator einen Rahmen und füge die ganzen Texte ein. Hierbei achte ich sehr auf die Details.

Schritt fünf drucken und kleben (it’s all comming together):
Ich lasse die Karte auf eine Klebefolie drucken, diese wird dann Matt Schutzbeschichtet.

Zum Kleben verwende ich eine normale Common Magic Karte. Auf der Rückseite klebe ich mein Logo, welches mit einer Glanzfolie beschichtet ist. Und es ist eine Katze also… zumindest ich gebe hier 100 Niedlichkeitspunkte.
Zum Kleben verwende ich gerne eine glatte Kante, um Bläschen zu verhindern. Eine ID oder ein GA oder auch eine Kreditkarte (für wohlhabendere Künstlerinnen als ich).
Die Folie ist oben und unten jeweils einen halber Millimeter zu gross, das vereinfacht das Kleben, trotzdem ist hier eine ruhige Hand und Präzision gefragt. Die überschüssige Folie wird dann weggeschnitten.
Genau wie bei der Vorderseite, verfahre ich auch bei der Rückseite.
Hier sieht man noch das Fertige Resultat. Vorderseite und Rückseite.

Schlägst du jeweils das Design vor oder haben deine Auftraggeber schon klare Vorstellungen?
Meistens ist es eine Idee und ich bekomme relativ häufig sehr viel Freiraum. Vielleicht weiss der Auftraggeber schon, dass er gerne eine niedliche Figur möchte oder doch eher sexy und erwachsen, aber weiss die Pose nicht oder den Hintergrund. Ich finde es schön, mich dann kreativ zu seinen Gunsten auszuleben und bisher waren immer alle zufrieden. Ich würde auch nicht wollen, dass jemand mit der Karte unzufrieden ist. Immerhin verbringe ich damit auch einige Stunden und sie ist dann auch irgendwie mein Baby.

Wenn ich von dir ein Proxy gestalten lassen möchte, wie gehe ich da vor?
Ich habe sehr strenge Geschäftsprozesse und klare Grundlagen, nach denen jeder Bewerber vorgehen muss!
Ich erzähl quatsch [lacht], wenn ihr gerne eine Proxy-Karte oder einfach nur eine Zeichnung von mir hättet, könnt ihr mich ganz unkompliziert anschreiben oder ansprechen. Auf meiner Webseite (swinis-place.ch) hat es auch ein Kontakt Formular, falls ihr meine Handynummer nicht wisst oder zu schüchtern seid mich anzusprechen «wink». Nach dem Ansprechen können wir dann individuell deine Wünsche besprechen.

Swini macht auch eigene Tokens. Im Gegensatz zu den Karten gibt es diese Tokens ab Stange. Zum Beispiel am Herofest in Bern.

Wenn du selber eine Karte konzipieren dürftest, was würde die machen und was wäre das Artwork?
Eine eigene Magic Karte? Keine Frage da habe ich eine!

Es ist ein Zombie. Ich habe ihn mal bei einer Google Aktion gefunden. Es war liebe auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick erkannte ich dann, dass er eine Custom Card ist. Ab und an Spiele ich ihn, wenn liebe Freunde mir erlauben Ihn als Commander zu nutzen. Sein Name ist «Valthuin, Lord Uprisen» und seinem Erschaffer zu ehren (den ich wahrscheinlich nie kennenlernen werde) belasse ich ihn weitestgehend so wie er ist. Auch sein Artwork finde ich äusserst passend. Vielleicht verpasse ich ihm mal ein eigenes Artwork, wenn ich Lust dazu habe. Aber dann würde ich darauf achten, dass er nichts von seiner machtvollen Haltung und dem erhabenen Blick verliert.

Vielen Dank für das Gespräch, Swini!

Wer nun interesse an einer persönlichen alternate Art Karte von Swini hat, findet sie auf swinis-place.ch oder an ihrem Stand am HeroFest vom 22. bis 24. November in Bern.

Autor

David ist begeisterter Drafter und Modern Spieler und hat spass, Tiny Leader Decks zu brewen. Er organisiert die Drafts in der Brass.

Wegen seinem Beruf in der Web-Entwicklung liess er sich überreden, diese Webseite zu betreiben.

Autor: David

David ist begeisterter Drafter und Modern Spieler und hat spass, Tiny Leader Decks zu brewen. Er organisiert die Drafts in der Brass. Wegen seinem Beruf in der Web-Entwicklung liess er sich überreden, diese Webseite zu betreiben.