Turnierbericht Modern Liga by Pablo B – 13/11/19

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In seinem ersten Turnierbericht schildert Pablo B euch, wie er mit Jund fast den Thron am Mittwoch in der Berner Modern Liga erklimmen konnte.

Nach einem etwas ernüchternden 1:3 letzte Woche mit UW Miracles sollte dieses Mal ein besseres Resultat her. Ich persönlich wechsle das Deck gerne häufig, besonders nachdem es mal nicht so gut gelaufen ist. Möglicherweise ist das nicht die idealste Herangehensweise, wenn man ein Deck optimal beherrschen möchte. Die Abwechslung macht jedoch Spass und ermöglicht unterschiedliche Blickwinkel auf das Spiel. Diesen Mittwoch entschied ich mich für Jund Midrange (ja, sorry, schon wieder ein Jund Turnierbericht – dem Meisternüssler dürfte es dafür gefallen :). (Anmerkung von Magic NUss: Oh ja!). Also ab in das Turnier:

Runde 1 gegen Julian mit RG Ponza Land Destruction

Den Würfelwurf verlor ich und musste den ersten Mulligan nehmen. Schon mal kein idealer Start. Mein Gegner eröffnete mit Forest, Arbor Elf. Mein Inquisition musste dann ein Molten Rain anzielen, da ich nur zwei Länder hatte und auch keine Wrenn, um sie zurückzuholen. Zurück blieben zwei Seasoned Pyromancer, ein Domri, Anarch of Bolas und ein Land. Domri gepaart mit den Tokens der Pyromancer und deren unglaublicher Kartenvalue brachten mich schnell arg in Bedrängnis. Tokens sind traditionell schwierig für Jund. Wrenn macht das mittlerweile besser, die hatte ich aber eben nicht. Ich kam noch dazu einen BBE zu casten, der ein Ass Trophy auf einen Stormbreath Dragon ermöglichte, doch es war zu spät. Domri downtick tradete einen Token gegen meinen BBE, der Rest kam für lethal. Game 2 ist schnell erzählt. Julian fand ganze drei Hexdrinker. Den ersten konnte ich bolten, bevor er Schutz bekam, beim zweiten konnte ich den Level up nicht verhindern. Eine lucky Lili from the top rettete mir dann kurzfristig den A****, da er keine anderen Kreaturen auf dem Feld hatte. Gegen den dritten hatte ich jedoch keine Interaktion mehr und der 6/6 quasi Progenitus besiegelte rasch mein Ende. Um Blood Moon rumspielen, meine Länder verteidigen und ein Bunch von Valuecreatures beseitigen, das war zu viel. Dabei gibt es gefühlt zig Varianten von dem Deck. Es ist also schwierig abzuschätzen, was genau auf einen zukommt. 

Runde 2 gegen Muetti mit Affinity

Nun, dieses Matchup war mal ziemlich taff für Jund. Seit Modern Horizons hat sich das Blatt jedoch dramatisch geändert. Wrenn and Six ist unwarscheinlich gut dagegen und Collector Ouphe sowie Plague Engineer sind sehr nützliche neue Tools im Sideboard. Game 1 konnte ich trotz Mulligan bereits für mich entscheiden. Ich durfte anfangen, es wurde aber dennoch ziemlich eng. Wrenn gepaart mit ein paar Spotremovals und einem Goyf machten jedoch das Ding. Game 2 war dann aus meiner Sicht der pure Genuss. Muetti behielt eine eher dubiose Hand mit einem Cranial Plating, einem Mox, einem Springleaf Drum, einem Mystic Forge und drei Inkmoth Nexus, also null Creatures. Ich konnte sein Plating discarden lassen und legte mit einer Ouphe im zweiten Zug den Grundstein zum Sieg. Muetti legte anschliessend noch ein paar Kreaturen, die allesamt jedoch spontan starben. Er zog es vor, zumindest anfänglich, Nadelstiche mit seinen Motten zu setzen, statt zu verteidigen. So konnte meine Ouphe, ganz im Snapcasterstil, den Beatdown starten. Nebenbei konnte ich eine Wrenn langsam aber stetig zum Emblem ticken. Dass Muetti mich, statt Wrenn zu infizieren versuchte, konnte ich getrost geschehen lassen. Ich hatte die komplette Kontrolle und konnte mir sogar leisten mit einem Fulminator Mage anzugreifen, da meine Hand voll mit spontanen Antworten war. Ein K-Command mit Retrace zusammen mit dem Mage führten dann schnell zur Entscheidung. Sorry Muetti, Teammates nimmt man nur ungern Punkte weg… Affinity hat wohl momentan keinen einfachen Stand. Dank Whirza und Co. sind die Sideboards gut bestückt mit Artefakthate. 

Runde 3 gegen Tom Schläppi mit Infect

Gegen Infect zu Spielen ist immer tricky. Man darf ihnen nie zu viel Raum lassen, denn sie können on the Spot gewinnen. Sich im falschen Moment austappen kann schnell tödlich enden. Ein sorgfältiger Einsatz der Removalspells ist gefragt, so hat man nicht schlechte Karten mit einem Deck wie Jund. Wrenn and Six ist natürlich auch hier extrem stark. Auch Plague Engineer ist sick in diesem Matchup. Game 1 konnte Tom beginnen und eröffnete das Spiel mit einem Noble Hierarch. Ich hatte leider keinen Discardspell, dafür Bolt und Push und ich beschloss den Hierarchen am Leben zu lassen. Im zweiten Zug legte Tom einen Blighted Agent und hatte dank dem Noble ein Mana offen für einen Protectionspell. Also wartete ich mit dem Bolt bis zu meinem zweiten Zug. Ich boltete seinen Agent, den er sogleich wie erwartet zu beschützen versuchte, worauf der Push das Werk vollendete und Tom das erste mal zum Fluchen brachte :-). Das war schon die Entscheidung, da mein Gegner keine Kreaturen und keine Tintenmotten nachzog.

Game 2 hatte ich eine super Hand mit Removal, Discard, Wrenn und zwei Goyfs. Toms ersten beiden Kreaturen konnte ich so gut handlen und meine Goyfs kamen bald als 5/6 Monster rein, da ich meine Wrenn opferte. So konnte ich um Toms Dismember rumspielen, von dem ich wusste, dass er eines auf der Hand hatte, und mächtig Druck aufbauen. Tom konnte  zwar mit einem cleveren Play mit fetch auf Dryad Arbor, einem Wild Defiance auf dem Feld und einem Pumpspell einen meiner Goyfs zu Grunde blocken. Ich legte aber mit einem weiteren Goyf plus Fulminator Mage nach und konnte so das Spiel schnell zu meinen Gunsten entscheiden. Sorry Tom, gegen dich läufts immer hervorragend.

Runde 4 gegen Harris mit Boros Burn

Uff… ein schwieriges Matchup, zumal ich in letzter Sekunde vor dem Turnier ein Weather the Storm gegen ein Veil of Summer im Side ausgetauscht hatte. Veil of Summer dünkt mich extrem stark. Richtig eingesetzt ist sie quasi ein 1-Mana Cryptic Command. Die wollte ich unbedingt mal ausprobieren. Doch heute sollte ich sie nicht brauchen. Nun, wie es halt so ist im Magic, das Sideboard hat eben nur Platz für 15 Karten. So muss man immer Kompromisse eingehen und gewissen Matchups mehr oder weniger Slots widmen. So hat man manchmal Glück und manchmal Pech mit der Wahl der Gewichtung. In meinem Fall mussten mir heute zwei Collective Brutality, ein Kalitas, Traitor of Ghet zusammen mit den beiden main Scavenging Ooze ausreichen, um genug life gain gegen Burn zu generieren. Seit die Friedhofsstrategien nicht mehr dominieren, werden häufig nur noch zwei, statt drei Scooze im Jund gespielt. So habe auch ich umgestellt. Gegen Burn ein offensichtlicher Nachteil.

Game 1 konnte ich zum Glück anfangen. Ich ahnte bereits was mich erwarten würde, da ich meinen Gegner letzte Woche beim Herumzeuseln beobachtet hatte. Grosse Hoffnungen hatte ich nicht, vor allem nicht im ersten Spiel, doch ich konnte mich etwas wappnen und mit konservativem Fetchen erste lebenserhaltende Massnahmen treffen. Ein klassisches fetch, shock, Thoughtseize gegen ein unbekanntes Deck, um dann festzustellen, dass man gegen Burn spielt, konnte ich also schon mal vermeiden. Ich startete mit Inquisition, was meinen Verdacht bestätigte. Gut, schon mal einen Burnspruch weniger. Der folgende Goblin Guide brachte mir zwei Schaden, aber auch ein Land. Der zweite Angriff des Goblins brachte mir erneut ein Land, die zwei Schaden konnte ich aber dank einem Push verhindern. Sein darauffolgendes Eidolon konnte ich mit einer Lili beseitigen, war aber schon auf 6 Leben, als ich meinen Zug abgab und mein Gegner ganze drei Karten noch auf der Hand hatte. Ich sah den Sensenmann schon vor mir, hörte dann aber erstaunt ein zerknirschtes „Go“ von meinem Gegner. Da wusste ich, der arme Kerl hatte nur Länder auf der Hand und noch mehr gezogen. Es waren zwar auch zwei Sunbaked Canyon dabei, die fanden aber noch mehr Länder. Einen Burnspruch fand er zwar noch, war jedoch nun selber auf 11 Lebenspunkte und ich hatte mittlerweile zwei Goyfs auf 4/5, die angreifen konnten. Ich war auf 3 Leben und wusste, ich hatte mein Glück eigentlich schon aufgebraucht und müsste in diesem Zug gewinnen. Ich crackte ein Nurturing Peatland und hoffte auf einen Bolt, fand jedoch ein Ass Trophy. Dann sah ich die Line. Spiel Wrenn, ping für eins, schiess Wrenn ab mit Ass Trophy, greif für genau lethal an. Es ging jedoch nicht, da ein Mana fehlte. Bitter, aber es passte zum Spiel, dass mein Gegner danach wieder nichts Brauchbares zog. Tja, so kann es manchmal gehen im Magic. Im Nachhinein ist mir in denn Sinn gekommen, dass ich doch einen Zug früher hätte gewinnen müssen. Dank dem Kartentyp Verzauberung des Eidolons im Grave wären meine Goyfs eigentlich eins stärker gewesen, daran hatte ich nicht gedacht in dem Moment. Normalerweise werden solche Nachlässigkeiten gegen Burn hart bestraft… Ufff. Dank dem Input von Magic Nuss wurde mir später aber auch klar, dass der Move mit dem Ass Trophy auf meine Wrenn nicht legal gewesen wäre, da das Trophy nur Permanents trifft, die du nicht kontrollierst. War also ganz gut, dass mir das Mana dazu gefehlt hatte. Man sollte die Karten einfach richtig lesen und richtig spielen, alles andere führt zu verfälschten Resultaten, zu seinen Gunsten oder Ungunsten. Eine Woche zuvor hatte ich das schmerzlich erfahren, als ich nicht realisiert hatte, dass mein Gegner seinen Batterskull in den Grave legte, obwohl ich es mit Force Of Negation neutralisiert hatte. Der Batterskull wurde mit Mistveil Plains aus dem Grave unter die Bibliothek gelegt, kam wieder dank Stoneforge und sorgte für meine Niederlage… Grmpf.

Game 2: Meine Starthand sah ziemlich schön aus mit Removal, einem Goyf, einem BBE, einem Collective Brutality und drei Ländern. Darunter zwei Blackcleave Cliffs und ein Forest. Perfekt. Mein Gegner musste einen Mulligan nehmen, fing diesmal jedoch an und legte wieder mit einem Guide los, der mir prompt wieder ein Land schenkte. Ich meinerseits liess in meinem ersten Zug meinen Bolt offen um den Guide nach dem Angriff zu handlen. Harris doppelte in seinem zweiten Zug mit einem weiteren Guide nach. Beide griffen an. Trigger 1 gibt mir ein Land, Trigger 2 gibt mir ein Land. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Goblins, die an diesem Abend spendierfreudig wie sonst kaum auftraten. Fünfmal wurde ich insgesamt von einem Goblin Guide angegriffen und jedesmal kriegte ich ein Land. Die Magicgötter müssen verrückt sein. Einen Goblin konnte ich ja bolten, netto frass ich also zwei Schaden und zog zwei Karten from the top. Fair. Für mein anschliessendes Collective Brutality war das die ideale Situation, da ich genug Stoff hatte um alle Modes zu spielen. Mein Gegner kannte die Karte nicht und befand sie als viel zu gut. Ja – in diesem Fall war sie wirklich äusserst gut. Einen Spell geklaut, eine Kreatur beseitigt plus für zwei Leben gedrained und alles praktisch ohne Drawback. Ironischerweise hätte ich die Länder, die ich mit den Guides gezogen hatte, wohl sowieso abgeworfen, da ich EOT zu viele Karten auf der Hand gehabt hätte. Köstlich. Das weitere Spiel lief nur für mich. Ich weiss nicht mehr was mein BBE fand, doch ich zog noch mein zweites Collective Brutality. Mein Gegner hatte einen Path und einen Bolt auf der Hand, von denen ich den Bolt entfernte. Den BBE pathte er dann anschliessend, worüber sich mein Goyf auf der Hand freute. Ich beendete das Game mit komfortablen 14 Leben. Sweet. 

Fazit

Ein geiler Magic Abend ging so zu Ende. Ein paar gute Matchups, ein paar gelungene Spielzüge und eine Menge Glück verhalfen mir zu einem zufriedenstellenden 3:1. Gewinnen macht halt schon einfach mehr Spass als zu verlieren, das ist ganz natürlich, denke ich. Aber egal, ob Sieg oder Niederlage, die Vorfreude auf den Mittwoch Abend ist jedes mal riesig und die Turniere bringen immer eine super Zeit, auch dank vielen sehr coolen Dudes, wie euch! Ein fettes Cheers auf euch und auf das beste Spiel der Welt! Pablo B

Autor
Pablo B.

Dank seines Chemielehrers in der Kanti, oder wie die Berner sagen, im Gymer, hat Pablo zu Magic gefunden. An Freitagabenden wurden regelmässig kleine Limited Turniere in der Mensa der Schule veranstaltet. Abtrünnigerweise wich nach der Schule Magic etwas in den Hintergrund, doch dank ein paar alten Freunden fand er wieder mit Commander und schliesslich mit Modern den Pfad zurück ins Licht. Amen

Autor: Pablo B.

Dank seines Chemielehrers in der Kanti, oder wie die Berner sagen, im Gymer, hat Pablo zu Magic gefunden. An Freitagabenden wurden regelmässig kleine Limited Turniere in der Mensa der Schule veranstaltet. Abtrünnigerweise wich nach der Schule Magic etwas in den Hintergrund, doch dank ein paar alten Freunden fand er wieder mit Commander und schliesslich mit Modern den Pfad zurück ins Licht. Amen