Pioneer Store Championship

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Ich war heute bei Carab an meinem grössten Pioneer Turnier seit dem GP Brüssel im Februar 2020, kurz bevor Corona alles gestoppt hat.

Der Luzerner Magic- und Brettspielladen Carab lud ein zum Store Championship. Das Format war Pioneer, was hier in Luzern offenbar populärer ist als in Bern. 15 Spieler versuchten ihr Glück. Angesagt waren 4 Runden, danach winkten den Top 8 der Archmage's Charm und die Top 4 wurden ausgespielt für die Dark Confidant Promo. Der Eintritt war für 10.- moderat, dafür gab es aber auch nur ein Mitmachbooster und gespielt wurde nur um die Promos. Den Value machte ich sowieso, weil mein Booster mich mit einer Liliana of the Veil beglückte…

Ich hatte noch überlegt, auf ein Meta-Deck umzusteigen, nachdem diverse Profis in ihren Streams jeweils sagen dass das Jund Citadel Deck einfach schlechter sei als die Rakdos Decks. Aber am Schluss entschied ich mich doch dafür, mit dem Deck anzutreten das ich kenne und mir Spass macht. Und ich hoffte, alle würden Liliana of the Veil ausprobieren – und da ist ein deck mit Collected Company schon sehr gut aufgestellt dagegen.

Die Atmosphäre war casual. Einige Leute sind erst relativ neu dabei, andere aber klar erfahren. Die erste Runde spielte ich gegen Mono White Humans. Nachdem ich im ersten Spiel überrannt wurde, gelang es mir Spiel 2 und 3 schnell das Board mit Kreaturen zu Fluten, so dass ich mit hohem Lebenstotal die Bolas's Citadel rauslegen konnte, und von da schnell gewann.

Runde 2 spielte ich gegen Elven. Also nicht nur die Llanowar Elves die ich selber auch spiele, sondern die ganze Bande. Spiel eins verlor ich weil mein Mayhem Devil einen Zug zu spät kam um die Llanowar Elves zu entsorgen bevor dann ein Lord das schwieriger machte. Der Lord war ein Canopy Tactician und konnte deshalb auch noch viel Mana machen. So landete im nächsten Zug der Craterhoof Behemoth at home End-Raze Forerunners und im nächsten Zug kam noch ein zweiter, was das Spiel besiegelte. Ich boardete meine Fatal Pushes hinein und damit und mit Mayhem Devil gelang es mir, die Elven im Zaum zu halten bis ich meine Citadel spielen konnte und von dort gewann.

In der 3. Runde kam dann das Rakdos Sacrifice Matchup. Mein Gegner fand leider mehr Mayhem Devil als ich und zerstörte meine Acceleration, so dass ich nicht zu meinem Endgame kam. Es gab viele Entscheidungen, und im Nachhinein hätte ich mutiger sein können und meine ganzen Treasure Tokens in eine Collected Company investieren können um vielleicht noch was zu reissen. Meine defensive Strategie ging jedenfalls nicht auf und ich wurde von Graveyard Trespasser // Graveyard Glutton und Bonecrusher Giant // Stomp zerstört.

Nun musste ich die letzte Runde gewinnen, um noch eine Chance auf Top 4 zu haben. Mein Gegner zeigte als Companion Lutri, the Spellchaser. Das versprach, spannend werden! Wir hatten ein langes und kompliziertes Spiel – Kalitas, Traitor of Ghet ist wirklich stark und auch wenn mein Deck die Witch's OvenCauldron Familiar combo nicht spielt, trotzdem störend, weil ich einige Die Trigger habe und in einem Grindy Spiel gerne Woe Strider escape. Irgendwann wurde ich Kalitas aber los, doch dann fand Narset, Parter of Veils ein Anger of the Gods… Doch danach fand ich mehrere Collected Company welche gute Kreaturen fanden, und gewann das erste Spiel. Das Singleton Deck hatte offenbar diverse Sideboard Optionen, und im zweiten Spiel kam ich nach einem frühen Young Pyromancer recht ins Schwitzen und konnte wenig Druck aufbauen. Doch schlussendlich konnte ich auch dieses Spiel gewinnen und so den Match für mich entscheiden. Damit war ich auf Rang 3 und durfte in den Top 4 um den Confidant spielen.

Pairings und Startspieler waren nach den Standings, also durfte ich nicht anfangen. Mein Gegner legte mit einem Rakdos Deck los. Wie sich herausstellte, war es aber nicht Sacrifice sondern Midrange, was mich optimistischer stimmte. Immerhin waren keine Mayhem Devil Mirrors zu befürchten. Doch natürlich kam auch hier wieder Kalitas hervor, und auch Graveyard Trespasser // Graveyard Glutton stellte sich als sehr mühsam heraus. Er machte mächtig Druck und im zweiten Spiel sorgte er auch dafür, dass meine Scavenging Ooze nicht gross genug werden konnte, um dem Cut // Ribbons zu entgehen. Mein Gegner spielte sehr sorgfältig und traf die richtigen Entscheidungen. Nach einigen unglücklichen Topdecks und sehr glücklichem Timing für meinen Gegner – Thoughtseize genau im letzten Zug bevor ich Collected Company spielen konnte – verlor ich leider diesen Halbfinal. Sonst hätte ich im Final die Chance auf eine Revanche gehabt gegen den Rakdos Sacrifice Spieler der mich in den Swiss Runden schlug.

Es war ein spannendes Turnier, mit gutem Magic und freundlicher Atmosphäre. Und Pioneer macht richtig Spass. Während am Anfang absurde Combos Pioneer dominierten, z.b. Inverter of Truth mit Thassa's Oracle, ist das Format mittlerweile recht interessant. Viele coole Karten der letzten 10 Jahre finden hier eine Heimat, wo sie im Modern nicht bestehen können gegen die überpowerten Modern Horizons Karten. So ergibt sich auch ein ganz anderes Meta. An anderen Tischen sah ich noch Spirits, ein Hardened Scales Deck, ein Bogles sowie Monorot Burn.

Ich denke, ein Ban von Fable of the Mirror-Breaker // Reflection of Kiki-Jiki würde dem Format gut tun. Rakdos dominiert etwas zu sehr, und auch manche Parhelion II Combo Decks nutzen die Karte. Kalitas ist ein riesen Problem für mein Deck, aber da muss ich wohl einfach eine Lösung überlegen. Es ist immerhin nur ein 4-Drop der mit einer Antwort gelöst werden kann.

Hier noch die Deckliste, die ich heute gespielt habe:

Underdog hatte ich gegen Discard Decks gedacht – ich sah aber nicht eine Liliana liegen. Die Rakdos Decks sind mit Graveyard-Hate geladen, so dass er in dem Matchup auch meistens nichts machte. Ich denke, ich würde besser noch ein Infernal Grasp, Dreadbore oder allenfalls Bloodtithe Harvester spielen. Die Scavenging Ooze hatte ich über Unlicensed Hearse gewählt wegen Collected Company. Allerdings hätten die Rakdos Decks viel mehr Mühe gehabt, die Hearse zu zerstören, daher war das möglicherweise nicht korrekt – trotz der fehlenden CoCo Synergie.

Nun bin ich wieder auf dem Heimweg nach Bern. Natürlich habe ich bei Carab noch Flyer für die Swiss Magic Masters gelassen und hoffe, einige Luzerner dann in Bern anzutreffen.

Autor

David ist begeisterter Drafter und Modern Spieler und hat spass, Tiny Leader Decks zu brewen. Er organisiert die Drafts in der Brass.

Wegen seinem Beruf in der Web-Entwicklung liess er sich überreden, diese Webseite zu betreiben.

Autor: David

David ist begeisterter Drafter und Modern Spieler und hat spass, Tiny Leader Decks zu brewen. Er organisiert die Drafts in der Brass. Wegen seinem Beruf in der Web-Entwicklung liess er sich überreden, diese Webseite zu betreiben.