Magic Online Vintage Cube – Drafting Green

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In seinem neuen Artikel gibt Chris spannende Einblicke in den MTG Online Cube. Draft-Tipps inklusive!

Es ist mal wieder Weihnachtszeit. Eine schöne Zeit. Nicht zuletzt, weil man auf Magic Online und Magic Arena wieder Cube draften kann. Für Arena habe ich euch leider keine fundierte Strategie zum Draften, aber ich hatte am meisten Erfolg mit UR Spells, also Sachen wie Double Vision, Sublime Epiphany, Talrand, Sky Summoner, Young Pyromancer, Sea Gate Stormcaller, Experimental Overload zusammen mit Removal und Counters.

Doch nun zum eigentlichen Thema dieses Artikels: Magic Online Vintage Cube (die aktuelle Liste des Cubes findet ihr hier). Die ersten paar Drafts habe ich versucht, Storm Decks zu draften. Aus dem einfachen Grund, weil ich damit am meisten Spass habe. Leider hatte ich ziemlich Mühe damit zu gewinnen, obwohl die Decks eigentlich recht gut waren. Reanimator war das zweite Deck, das ich auch noch gedraftet hatte. Dort ist es aber extrem davon abhängig, dass man der einzige Reanimator-Drafter im Pod ist.

Was ich jedoch während den Spielen realisiert habe ist, dass sich die Decks viel schwächer anfühlten als in vorgängigen Iterationen des Vintage Cubes. Und da mein zweites lieblingsdeck, mono Grün Ramp, sehr gut gegen die meisten non-combo-Decks ist, wollte ich mal versuchen dieses Deck zu draften. Ich hatte nicht allzu grosse Hoffnung, denn bisher war das Deck nicht wirklich gut in Vintage Cube – jedoch häufig eines der besten Decks im Legacy Cube. 

Das erste Deck hatte auch nicht den Anschein eines 3-0 Decks. Doch zu meiner Überraschung war es besser als gedacht und innerhalb weniger als einer Stunde hatte ich drei Matches 2-0 gewonnen. Ja, das Deck war nicht ganz monogrün, dazu aber später mehr.

Ein grünes Ramp-Deck besteht eigentlich nur aus 3 Komponenten: Mana, Payoffs und Utility.

Ramp Ramp Ramp

Der Hauptbestandteil des Decks ist immer der Ramp. Am besten sind natürlich Moxen, Black Lotus (nicht Gilded Lotus oder Lotus Bloom), Sol Ring, Mana Crypt und Mana Vault sowie Grim Monolith. An zweiter Stelle kommt aber dann schon Rofellos, Llanowar Emissary, gefolgt von den 1-Mana Kreaturen wie die Klassiker Llanowar Elves, Birds of Paradise und ungefähr noch 6 weitere.

Neben den 16-17 Ländern sollten ungefähr 6-10 Karten billiger Ramp sein. Karten wie Nissa, Who Shakes the World oder Freyalise, Llanowar's Fury sollten hier nicht mitgezählt werden, da diese im Early Game nicht wirklich helfen zu rampen.

The Endgame

Was kann man im vierten Zug mit 8 Mana alles erreichen? Eigentlich braucht das grüne Ramp Deck gar nicht allzu viele Finishers. Zu viele teure Karten können das Deck zu schwerfällig machen. Am besten sind 5-8 Drop Kreaturen, optimalerweise grün, da man diese mit Natural Order oder Green Sun's Zenith finden kann. Elder Gargaroth sowie Biogenic Ooze haben mich beide positiv überrascht. Insbesondere Ooze ist eine der wenigen Wege, überflüssiges Mana gut zu verwenden. Ich hatte bisher zwar noch nie die Möglichkeit damit zu spielen, aber ich vermute Craterhoof Behemoth ist, wie auch im Legacy Cube, ein guter Finisher mit all den Manakreaturen die normalerweise rumliegen.

Eldrazis sind häufig eher zu teuer. Ausser natürlich man hat Channel oder andere gute Wege viel Mana zu generieren (vor allem Nissa, Who Shakes the World). Aber trotz Channel im Deck würde ich ziemlich vorsichtig mit zu vielen Eldrazis sein. Es gibt Ausnahmen. Ich könnte mir beispielsweise sehr gut eine rote Version des Decks vorstellen, in dem man noch Sneak Attack und Through the Breach hat.

Swiss-Army Knives

Utility, Filler, Tools – ganz geichgültig wie man diese Art von Karte nennen will, sie passen weder in die Kategorie Ramp noch in die Kategorie Payoff. Doch es gibt welche, die in beide Kategorien passen könnten. Green Sun's Zenith ist wohl das beste Beispiel dafür, denn nicht nur holt es 1-Mana-Beschleuniger und Rofellos, sondern auch Primeval Titan, Terastodon oder Dragonlord Atarka.

Häufig werden diese Karten gebraucht, um mehr Karten zu ziehen, ein Problem zu lösen oder etwas Bestimmtes zu suchen. Sylvan Library, Eternal Witness, Harmonize und Primal Command sind ein paar der besten Utility-Spells. 3-Drops in dieser Kategorie sind häufig besonders gut, da man sie dank den vielen 1-Mana-Beschleunigern häufig schon im zweiten Zug legen kann. Es ist jedoch wichtig, dass viele der nicht-ramp-Karten ein hohes Powerlevel haben, da das Deck sonst zu viel do-nothing Karten hat.

CCCCombooo

Es gibt durchaus auch Wege, wie man Kombos in ein (fast)-Monogrünes Deck einbinden kann. Das Schöne daran ist, dass es sich bei den geeigneten Kombos fast nur um ein-Karten-Kombos handelt. Die wohl beste Kombokarte ist Channel. Von Zug zwei Eldrazi, Sundering Titan, über T3 Primeval Titan bis hin zu Finale of Devastation für X > 10 gibt es nicht viel, was Channel nicht macht.

Die zweitbeste «Kombo»-Karte ist Natural Order. Es ist nicht wirklich eine Kombo-Karte, aber sie ist so unfair, dass es sich teilweise schon wie ein Combodeck anfühlt, wenn man Zug 3 oder sogar 2 ein Llanowar Elves in ein Terastodon, Dragonlord Atarka oder Woodfall Primus umwandelt.

Monogreen? Oder will man mehr?

Dank den grünen Ramp-Karten wie Sylvan Caryatid, Search for Tomorrow Sakura-Tribe Elder und Duals ist es nie wirklich ein Problem, ein bis zwei Farben zu splashen. Häufig reicht es, ein Basic der Splashfarbe zu spielen. Und ich würde wirklich nur Karten splashen, die man mit einem farbigen Mana spielen kann. Es gibt schon einige Karten, die der Splash wert sind. Meine bisherigen Favoriten sind Hydroid Krasis und Dragonlord Atarka. Aber auch Power-Karten wie Timetwister, Time Walk und Ancestral Recall sind ein Splash allemal wert. Insbesondere weil diese Karten auch später im Spiel noch sehr gut sind. Wichtig ist einfach, dass man immer noch genügend grüne Länder im ersten Zug hat und vor allem genügend Wälder, insofern man Rofellos im Deck hat.

Its a Trap!

Ich habe das Deck noch nicht genug gedraftet, um mit Sicherheit zu sagen, welche Karten vermieden werden sollten. Aber es hat ein paar Kandidaten, die ich persönlich vermeiden würde. 

Eureka: Ist einfach zu riskant und man muss das Deck mit vielen teuren Karten füllen, was man normalerweise eigentlich gar nicht will.

Birthing PodIch habe auch schon ein cooles Birthing Pod Deck gedraftet (noch mit Vannifar). Aber ins grüne Ramp Deck passt die Karte häufig nicht rein.

Heartbeat of SpringWie Eureka ist die Karte einfach viel zu riskant.

Wie oben schon erwähnt, habe ich den Cube und das Ramp Deck noch zu wenig gedraftet, um mit Sicherheit sagen zu können, dass diese Karten schlecht sind. Und ich kann mir auch für alle oben genannten Karten ein Deck vorstellen, in dem sie super drin wären. Also einfach offen bleiben und auch mal etwas Neues experimentieren.

Sideboard

Nur eine kleine Bemerkung: Ich hatte selten zu wenig Karten für das Deck. Und es ist wichtig, bestimmte Sideboard-Karten zu nehmen wenn man sie sieht. Scavenging Ooze habe ich selten Maindeck gespielt, aber häufig gegen Rot und Reanimator reingenommen. Questing Beast und Phyrexian Revoker sind super gegen Planeswalker. Revoker hat allgemein recht viele Anwendungsbereiche; würde ihn aber sehr selten im Maindeck spielen. Mehr Karten gegen aggro Decks ist auch immer gut, seien es Kitchen Finks oder Thragtusk.

That’s a Wrap

Mono Grün Ramp ist ein sehr starkes Deck für die aktuelle Iteration des Magic Online Vintage Cubes. Es macht Spass und kann auch gegen alles gewinnen. Ich kann das Deck nur empfehlen.

Alle Screenshots in diesem Artikel waren übrigens Decks, mit denen ich ein 3-0 geschafft habe.

Autor
Chris Rothen

Chris spielt schon eine halbe Ewigkeit Magic. Doch noch fast lieber als Spielen baut er gerne eigene Decks. Formatmässig hat er keine klaren Favoriten. Aber er bevorzuge Formate, die noch relativ offen sind und die Möglichkeit zum Brewen bieten. Er stelle sich auch gerne mal eine Challenge, z.B ein Deck um eine eher schlechte Karte zu bauen oder so günstig wie möglich ein Deck eines bestimmten Formats zu bauen. Er ist auch immer dazu bereit, einen Brew anzuschauen und Inputs dazu zu geben.

Autor: Chris Rothen

Chris spielt schon eine halbe Ewigkeit Magic. Doch noch fast lieber als Spielen baut er gerne eigene Decks. Formatmässig hat er keine klaren Favoriten. Aber er bevorzuge Formate, die noch relativ offen sind und die Möglichkeit zum Brewen bieten. Er stelle sich auch gerne mal eine Challenge, z.B ein Deck um eine eher schlechte Karte zu bauen oder so günstig wie möglich ein Deck eines bestimmten Formats zu bauen. Er ist auch immer dazu bereit, einen Brew anzuschauen und Inputs dazu zu geben.