Neue Mechaniken in Ikoria – eine persönliche Einschätzung

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Ikoria bringt neue spicy Mechaniken. In diesem Beitrag gibt Magic Nuss seine erste Einschätzung.

Mit Ikoria steht nun bald schon das nächste Set in Paperversion vo der Tür. Grosse Viecher und schnelle Humans liefern sich eine unaufhaltsame Schlacht. Eigentlich eine nette Idee. Und jeder Timmy findet sicher seinen Dino oder sogar Godzilla, um die nächsten FNMs unsicher zu machen.

Neben dem neuen Big-Buddies-Flair bringt Ikoria auch eine reihe altbekannter und neuer Mechaniken mit. Mit Mutate und Companion kommen gleich zwei neue Mechaniken hinzu. Während die Erste auch gerne mal als nicht-Magic-Mechanik angesehen wird (böse Zungen behaupten das sei zu sehr Yu-Gi-Oh!), so spaltet die Letztere die Magic Community. Das geht so weit, dass Sam Black die Mechanik ‚Companion‘ zur schlechtesten Mechanik seit dem phyrexianischen Mana gekürt hat. Mehr dazu hier in seinem Artikel.

Nach ein paar erfolgreichen Arena-Drafts… Ach von wegen erfolgreich. Ich komme mit diesem Set wirklich überhaupt nicht zurecht und lasse mir bald den Schriftzug „0-3 Magic Nuss“ auf die Stirn tätowieren. Nichtsdestotrotz finde ich das Set noch spannend. Gerade auch aufgrund der neuen Mechaniken. Im Folgenden möchte ich euch meine ersten Erfahrungen mit diesen Mechaniken teilen. So, fangen wir mal an mit einem Klassiker:

Cycling

Nicht alle Mechaniken aus Ikoria sind neu. Cycling ist ein altbekannter Kandidat, der sich wieder in die Moderne einschleichen konnte. Und ich freue mich sehr darüber. Dank Cycling können unnötige Karten weggecyclet werden oder es kommt manchmal sogar zu einem Recycling aus dem Friedhof. Insbesondere in Limited finde ich Cycling sehr gut und smootht die Decks ein bisschen aus. Meiner Ansicht nach kam es so seltener zu Nongames in meinen Drafts. Aber vielleicht war das Zufall. Nichtsdestotrotz kann man auch schnell mal in eine Flood-Welle gelangen.

Meine absoluter Lieblingscycler ist Shark Typhoon. Die Karte ist ohne Cycling schon enorm stark. Aber instantspeed einen riesigen fliegenden Hai aufs Spielfeld zu knallen macht Laune. Und ja, fliegende Haie sind definitv absurd. Aber solche Sachen hat es ja wirklich zu Genüge in diesem Set. Ich fand schon auf Ixalan die Schlacht zwischen Piraten und Dinos gewöhnungsbedürftig – um sie nicht als völlig dämlich zu bezeichnen-, aber auf Ikoria schiesst Wizards nochmals den Vogel ab. Schade (ist meine Meinung, muss nicht als sanktus sankt gehalten werden).

Counters

Kreaturen mit diversen Counters zu verstärken ist auch nichts Neues. Nur die Counters mit First Strike, Lifelink, etc. sind mir neu. Aber ich spiele noch nicht lange Magic, also da kennt ihr euch sicher besser aus. Mir gefallen jedoch die Kombination aus Counters und Cycling wie beim Sanctuary Smasher hier:

Das macht die Karte enorm besser, auch gerade im Earlygame. Solche Karten finde ich fantastisch. Aber in der Hand meiner Gegner_innen hatten sie mich schon einige Male auf dem falschen Fuss erwischt. Also aufgepasst!

Mutate

Kommen wir zum ganz neuen Zeugs. Die Mechanik Mutate lässt nicht-Humans-Kreaturen miteinander mutieren. Heisst so viel wie aus zwei mach eins. Aber mit den Abilities von beiden Kreaturen. Im Limited kann dies zu ganz starken Hybriden führen. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass auch Karten ohne Mutate-Ability mutiert werden können. So wie beispielsweise das mysteriöse Ei:

Bei jeder Mutation. Wird die mutierte Kreatur mit einem Counter verstärkt. Ein Effekt, den es nicht zu vernachlässigen gilt. Jedoch bin ich nicht grosser Fan von diesem Ei. Das ist ein Beispiel zur Illustration. Aber im entsprechenden Mutate-Deck kann dieses schnell zu einem grossen Monster heranwachsen. Meine vier Lieblings-Mutate-Kreaturen sind die Folgenden:

Ja, es gelang mir wirklich einmal alle zusammen auf eine Kreatur mutieren zu lassen (zum Glück hatte das Gegenüber kein Removal). Die Mutationseffekte finde ich enorm stark und gerade im Limited dürfen sie nicht unterschätzt werden. Nichtsdestotrotz finde ich es nicht immer einfach zu entscheiden, ob ich eine mutierte Kreatur haben möchte oder doch lieber zwei oder mehr Kreaturen auf dem Feld. Diese situative Entscheidung finde ich wirklich manchmal nicht einfach. Aber vielleicht hat ja jemand von euch einen Tipp? Auf jeden Fall finde ich Mutate noch interessant für Limited. Selbstwenn mir die Mechanik manchmal als Nicht-Magic-Mechanik erscheint.

Companion

EDH erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Ob als Casual bzw. Competitive oder als Duel- bzw. Multiplayer-Commander scheint hier nicht entscheidend zu sein. Das Format macht Spass.

Nun scheint mit der Companion-Mechanik ein bisschen EDH-Flair in die anderen Formate Einzug zu halten. Wer ihr/sein Deck um den Companion herumbaut, profitiert von einer achten Karte auf der Starthand. Mir ist es auf Arena bis anhin noch nicht gelungen, ein Deck um einen Companion herumzudraften. Aber ich spielte schon oft dagegen. Und die Decks können es in sich haben. Hier die zehn Companions aus Ikoria:

Der arme Otter Lutri wurde noch an seinem Spoilertag gleich in EDH gebannt (Link). Und ich denke auch Lurrus wird dasselbe Schicksal in Modern und Legacy ereilen. Ich persönlich finde die Companion-Mechanik gar nicht gut für die Constructed-Formate. Ein Combopiece gleich auf der Starthand zu haben finde ich wirklich zu OP. Man schaut sich auch mal nur die letzten Turniere auf MTGTop8 an. Es scheint ein bisschen aus dem Ruder zu laufen… In Standard könnten die Companions dennoch der Uro-Übermacht ein bisschen Abhilfe verschaffen. Für dieses Format möchte ich mich noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Wie sehr ihr das?

Wer jedoch die Stärke der Companions, so wie ich, nicht ganz einschätzen kann, die/der wird beim Ranking auf MTGGoldfish fündig. Mein persönliches Fazit zu den Companions: in Limited und Standard: ja. Alles älter als Standard: nein danke.

Fazit

Ikoria ist nicht ganz unumstritten als Magic-Set. Veränderungen sind oft ziemlich schwierig für alteingesessene Magic-Players. Das seh ich aber auch schon bei mir als ‚eher‘ Magic Neuling. Nichtsdestotrotz sind vor allem die ungewohnten Artworks (ja, Godzilla ist hierfür mitverantwortlich) sowie die neuen Mechaniken für das viele Salz und Pfeffer verantwortlich. Ich bin gespannt, wie sich Ikoria in die Formate eingliedern wird. Und insbesondere auf das, was danach kommt. Hoffentlich hattet ihr Spass bei dieser kleinen Lektüre. Eure Magic Nuss

Autor

Magic Nuss ist passionierter Modern und Limited Spieler. Mit seinen Beiträgen versorgt er die Schweizer Magic Community mit den aktuellsten Themen und Geschehnissen rund um unser heiss geliebtes Sammelkartenspiel. Wenn die Magic Nuss gerade nicht in die Tasten haut, dann trifft man den Jund-Fanatiker auch hie und da in den Berner Ligen oder an internationalen Grand Prix. Magic Nuss legt grossen Wert auf Fairness im Spiel und in der Magic Community.

Autor: Magic Nuss

Magic Nuss ist passionierter Modern und Limited Spieler. Mit seinen Beiträgen versorgt er die Schweizer Magic Community mit den aktuellsten Themen und Geschehnissen rund um unser heiss geliebtes Sammelkartenspiel. Wenn die Magic Nuss gerade nicht in die Tasten haut, dann trifft man den Jund-Fanatiker auch hie und da in den Berner Ligen oder an internationalen Grand Prix. Magic Nuss legt grossen Wert auf Fairness im Spiel und in der Magic Community.

6 Gedanken zu „Neue Mechaniken in Ikoria – eine persönliche Einschätzung“

  1. Die Companion Mechanik ist ein designtechnischer Fehlgriff. Momentan wird auch im Standard fast nie ohne Companion gespielt, weil die Upside einfach zu gut ist. Eine Lösung könnte sein bei den Regeln für Companions anzusetzen, wie sie Jim Davis vorgeschlagen hat. Man würde dabei eine Handkarte weniger ziehen am Anfang des Spiels. Dadurch würde das „8te Karte“ Problem gelöst und es wäre nicht fast strikt besser einen Companion zu spielen als keinen dabei zu haben.

  2. amau öpis anders gschrübe. Füne dcompanion oh rächt schwer idschetze aber im standard hani ize (Online) relativ wenig problem becho as het ja oh antworte gä wie drannith magistrate wo ni spile us däm set u dä stöüt nid numa companions ab. Im commander stöüt er oh de commander ab was ih rächt furchbar fünne.

    1. Standard kenn ich eben aktuell zu wenig seit Ikoria. Aber womöglich wird es schon noch mehr Companions geben…

  3. Bin voll bei dir mit der Einschätzung der Companion-Mechanic, die warped nicht nur Formate sondern das ganze Spiel. Eigentlich sollten Companions eine neue Möglichkeit bieten, und so das Spiel als ganzes vielfältiger und interessanter machen. Da jedoch die Companions so gepusht sind (und damit meine ich nicht nur Lurrus, obwohl Lurrus zumindest in den älteren Formaten sicher das grösste Problem ist) zwingt es einen fast dazu, um einen Companion herumzubauen, was letztlich das Deckbuilding nicht diverser sondern „narrower“ macht.

    1. Finde ich noch ein interessantes Argument mit dem „narrower“. Somit könnte auch die Diversität eingeschränkt werden im Bereich des Deckbuildings. Interessanter Gedanke. Danke!

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