Der erste SummerSlam-Event von Aareboge ist nun Geschichte. Für Jund ist er in die Analen eingegangen. Nein, nur Spass. Aber es hat dennoch Spass gemacht, wieder mit Jund an den Start zu gehen und mal zu schauen, wie weit mich das Deck bringt. Der Turniersieg nach drei Matches war aber das I-Tüpfelchen des gestrigen Abend. Magic Nuss konnte sich gegen starke und erfahrene Modern-Spieler durchsetzen und so den Sieg erringen. Ich war auch ziemlich froh, dass wir nur drei Runden gespielt haben. Finde ich allgemein sehr angenehmen für Frühaufsteher wie mich. In diesem Beitrag schreibe ich ein paar Worte zu den neuen Jund-Karten, gefolgt vom kleinen Turnierbericht am Schluss.
Das Deck der Stunde: Jund! Ich würde noch nicht behaupten „Jund is back“. Dennoch, das Deck hat Dank Modern Horizons viele neue Werkzeuge für die Toolbox erhalten und aktuell macht Jund eine ganz ordentliche Performance. Eines dieser neuen Spielzeuge ist der, die, das (?) zwei Mana Planeswalker Wrenn and Six. Aktuell kursieren Listen, die Spielen zwei bis vier Kopien dieses neuen Alleskönners. Lange Zeit war ich von der Karte nicht wirklich überzeugt. Mittlerweile bin ich es ein bisschen. Finde dennoch, dass zwei Kopien aktuell ausreichen. Sehr oft muss beim Sideboarden Wrenn and Six auch mal das Feld räumen.
Warum ist die Karte gut? Sie hilft die Manabase auszusmoothen, knallt kleine Vögel, Thalias und sonstiges Gesindel vom Board. Und manchmal, die Jund Spieler_innen unter euch verstehen mich, kann sie auch den Dark Confidant (btw meine absolute Lieblingskarte im Deck mit Lili) auf den Friedhof befördern, bevor er einem das Game ‚kostet‘. Das Emblem? Darüber muss ich wohl keine langweiligen Worte verlieren: Es gewinnt das Spiel.
Wie dem auch sei. Oft nutze ich aber Wrenn and Six in Kombination mit Liliana of the Veil. Wenn man gute Karten in der Hand hat, diese aber nicht aufgrund Lilis +Ability abwerfen möchte, dann kann man locker und flocking ein Land mit Wrenn and Six zurückholen und das wieder abwerfen. So kommt man in einen schöne Discard-Mode, bei dem nur die/der Gegner_in das Nachsehen hat. Diesen Mode finde ich enorm wichtig und fügt die Karte gut in die Jund-Strategie ein. Dasselbe macht ja auch Dark Confidant, dieser Mitwisser ist jedoch oft sehr teuer.
Nächstes Tool: Unearth. Hell yes! Endlich auch in Modern! Als Magic Noob kannte ich diese Karte nur aus dem Fernsehen. Nein, Spass. Von Tiny Leaders natürlich. Übrigens ein fantastisches Format. Wie dem auch sei. Zurück zu Unearth. Zurzeit spiele ich eine Kopie davon im Main Deck, man könnte vielleicht auch zwei spielen, da sie im Mirror-Match sehr gut performt.
Kreaturen sind enorm wichtig in Jund. Das Deck verfügt über keine Art „ich gewinne on the Stack-Combo“ und ist auf Value-Kreaturen angewiesen, auch diejenigen, die weniger als drei Mana kosten (also nicht BBE). Diese gibt es in Form von Big-Fätze à la Tarmogoyf, als Graveyard-Tsubasa Scavenging Ooze, als „ich bin teuer aber rauche aus den Augen“ wie Dark Confidant oder neu Seasoned Pyromancer.
Gerade mit dem neuen ‚Zünzgeler‘ Seasoned Pyromancer ist Unearth eine Wucht! Bringe das Kind, das mit seinen Händen die heisse Herdoberfläche berührt hat auf das Feld zurück und zieh dich ins Delirium. Auch hier, wenn man mal zu wenig rotes Mana hat, dann darf man einfach keine Angst haben, den Pyromancer abzuwerfen und dann ganz locker mit einem schwarzen Mana in die Kampfarena zu befördern. So macht es doch Spass! Die Exile-Ability aus dem Graveyard hat sich übrigens als enorm gut gegen UW Control erwiesen. Einfach mal End-Of-Turn zwei Elementarfreaks aufs Spielfeld klatschen und dann reinhauen. Zurzeit spiele ich zwei Pyromancers und bin sehr glücklich damit. Noch mehr rot möchte ich nicht spielen, da schwarz und grün doch das Herz von Jund sind. Wenn wir gerade dabei sind, was gibt es Neues im Bereich Mana?
Ihr liegt richtig: Nurturing Peatland! Endlich ein Canopy für Jund! Nun, obwohl die Karte doch ziemlich gut im Lategame ist, so richtet sie zu Beginn viel Schaden an. Und Schaden kennen wir schon genug von Dark Confidant, Thoughtseize und den vielen Fetchlands. Zurzeit spiele ich nur eine davon. Das reicht wahrscheinlch auch. Wer will kann aber auch gut zwei Kopien davon in ihr/sein Mainboard reinhauen. Zusammen mit Wrenn and Six macht die Karte natürlich einfach nur Spass. Karte ziehen und wieder aufs Feld klatschen. Und das immer und immer wieder.
Aktuell spielt Jund nur noch 23 anstatt 24 Länder. Ich denke das ist auch richtig so. Ob jedoch dafür wirklich eine Raging Ravine weniger gespielt werden sollte, darüber lässt sich streiten. Ich finde Ravine nach wie vor wichtig. Und seit gestern weiss auch Kussi, dass sie blocken kann ;-). Was gibt es aber für neue Sideboard-Tools?
Plague Engineer! Das Teil kann für manche Gegner wirklich eine Plage sein. Gegen Humans oder Goblins, einfach nur fantastisch! Auch gegen Infect macht der Ingenieur eine super Performance. Ich muss zugeben, zu Beginn war ich noch gar nicht überzeugt vom Engineer. Diese Meinung hat sich aber rasch geändert. Zwei Kopien im Sideboard sind eine Wucht und lassen gegnerische Kreaturendecks schlecht aussehen. Ob man ihn im Maindeck spielen sollte, das denke ich nicht. Was will der Kollege hier den gegen UW Control oder Tron? Aber hier scheiden sich die Geister in der Jund-Community. In manchen Fällen, wie zum Beispiel gegen DS, kann auch Deathtouch sehr entscheidend sein. Hut ab vor dem kopflosen Ingenieur (oder hat er doch einen?).
Ein weiteres Meisterstück der Kartenkunst ist Collector Ouphe (sorry, hatte noch kein Foto gemacht, deswegen dieses Bild). Ein wunderbares Tool gegen Artefaktdecks oder auch Foundy-Sword-Combo (wie es auch immer heisst sei dahingestellt), wie sich gestern gezeigt hat. Und manchmal braucht man einfach mehr Kreaturen, die man günstig spielen kann. Ich hatte aus Jux, weil ich nicht wusste was sonst reinboarden, zwei gegen die Goblins reingenommen. Es ist ein früher Blocker und kann auch gleichzeitig die Vial abstellen. Sicher nicht das beste Sideboarding. Aber was machen, wenn der Plan doch aufgeht? Definitiv für mich aktuell ein 2-of im Sideboard von Jund.
Hier meine aktuelle, nicht-perfekte Liste:
So, nun habe ich aber lange um den heissen Brei geschrieben. Was waren die Matches am gestrigen SummerSlam und wie konnte ich mit diesem komischen Haufen durch die gegnerischen Decks navigieren? Hier die Matches und ein paar Kommentare dazu:
- 2-1 gegen Mono U Control: Mono U ist irgendwie noch lustig. Aber dennoch kann es ziemlich schwierig werden, wenn man zu weit zurückfällt. Was aber hilft ist viel Discard gepaart mit Dark Confidant und Liliana of the Veil. Die old Friends konnten beide Male das Spiel alleine entscheiden. Good ol‘ Jund!
- 2-1 gegen Rakdos Goblins: Eigentlich rechnete ich mit einem Mill-Deck meines Gegners. Ja DER ist bekannt für seine Mill-Strategien. So erwischte er mich zuerst eiskalt und warf mir seine Viecher um die Ohren. Vor allem Kiki-Jiki nervte total. Dann aber konnte nach Sideboarding der Plague Engineer in Kombination mit Wrenn and Six die Matches entscheiden. Lustiger Punkt: Auch wenn ein 2/2 Goblin aufs Spielfeld kommt. Mit Plague Engineer und Wrenn and Six kann der bald wieder darauf dem Friedhof „Hallo“ sagen.
- 2-1 gegen Urza-Sword-Meek-Whatever-Combo: Naja, ich kannte das Deck meines Gegners wirklich zu wenig. Es lief im ersten Game zwar gut. Ich war aber an einem Punkt zu gierig und tappte mich komplett aus, sodass meine Scavenging Ooze den Freidhof des Gegners nicht mehr auffressen konnte. Pech für mich (oder selbsverschuldete Dummheit?). In den anderen beiden Spielen war Discard einfach nur fantastisch. Und ganz wichtig: Collector Ouphe fühlt sich wie ein massiver Lock an gegen die Artefakt-Combo. Grandios!
Das wäre es dann auch schon gewesen. Ich hoffe ihr hattet Spass bei der Lektüre. Und hoffentlich fliegen auch ein paar Kommentare und Tipps hier unten ins Kommentarfeld rein. Stay alive! Stay cool! Stay Jund! Forever!
Magic Nuss ist passionierter Modern und Limited Spieler. Mit seinen Beiträgen versorgt er die Schweizer Magic Community mit den aktuellsten Themen und Geschehnissen rund um unser heiss geliebtes Sammelkartenspiel. Wenn die Magic Nuss gerade nicht in die Tasten haut, dann trifft man den Jund-Fanatiker auch hie und da in den Berner Ligen oder an internationalen Grand Prix. Magic Nuss legt grossen Wert auf Fairness im Spiel und in der Magic Community.