Alterings direkt aus Bern by Nik

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Nik sorgte mit dem Ligasieg in der Berner Modern Liga mit seinem legendären Angry Birds-Deck für Furore. Was aber noch die wenigsten wissen, Nik ist auch ein talentierter Maler und zeigt stellt sein Können hier in seinem Beitrag über Alterings unter Beweis.

Als ich vor drei Jahren nach einer fast 10-jährigen Pause einen Pinsel in die Hände nahm und mich dazu entschied etwas zu malen, hatte ich keine Ahnung wie wichtig dieses Hobby für mich werden würde. Inzwischen ist das Malen ein fester Bestandteil meines Lebens und ein wichtiger Ausgleich zum Alltag. Da ich zudem ein begeisterter Magic Spieler bin, erstaunt es nicht, dass ich früher oder später aufs Altern von Magic Karten stiess. In diesem Artikel werde ich euch zeigen, wie ich eine Karte bemale, was ich mir überlege, welche Materialien ich verwende und wie ich beim Altern vorgehe. Obwohl Altern sehr viel Geduld und Zeit in Anspruch nimmt, macht es unheimlich Spass!

Als aller Erstes braucht man eine Idee. Welche Karte? Was soll wie gealtert werden? Ich persönlich mag es am liebsten, wenn ich die ganze Karte oder zumindest einen Grossteil davon bemalen kann, denn so habe ich am meisten Freiheiten beim Design der Karte. 

Ich habe mich für eine Lightning Helix „Full Art Extension“ entschieden. Das heisst, ich werde das Artwork auf den Rest der Karte erweitern. Mir gefällt das Artwork sowie der Style von Raymond Swanland sehr gut und die Karte wird in mehreren Formaten gespielt. Also ein idealer Kandidat! Was die Farben angeht, verwende ich grösstenteils flüssige Akryl-Farben.

In einem ersten Schritt muss man die Karte grundieren. Ich verwende dazu meist zuerst ein dunkles Grau, gefolgt von einem helleren Grauton. Wichtig beim Grundieren: man sollte mehrere dünne Schichten der Farben auftragen. Wenn die Karte fertig bemalt ist, darf man keine Unebenheiten auf der Karte fühlen können, sonst kann man mit der Karte nicht mehr spielen. Also immer schön dünne Schichten! Ideal dazu ist ein kleiner Farbroller. Es lohnt sich nicht nur den Rand der Karte zu grundieren, sondern auch Teile des originalen Artworks. So sieht der Übergang am Schluss besser aus.

Als nächstes habe ich die wichtigsten Details mit Bleistift skizziert. Hier muss noch nichts wirklich gut aussehen.

Der Hintergrund ist der Teil der Karte, den ich üblicherweise als erstes in Angriff nehme. Das Ziel dabei ist, den Hintergrund des Artworks der Karte zu imitieren. Zuerst male ich die Grundfarben auf die Karte. Danach lege ich mit Weiss ungefähr fest, wo die Highlights sein werden. Ich verwende ein deckendes Weiss, da die kommenden Farbschichten so deutlich besser sichtbar sind, als wenn man sie direkt auf den dunklen Hintergrund malen würde. Danach übermale ich die weissen Stellen mit der passenden Farbe. 

Nun können wir uns endlich den ersten Details zuwenden. Mit verschiedenen Brauntönen versuche ich mehr Tiefe zu erzielen und mit einem dünnen Pinsel gebe ich dem Hintergrund seine Struktur.

Mit flüssiger schwarzer Farbe lasse ich Teile des Hintergrunds in den Schatten verschwinden. So erkennt man die kommenden Details im Vordergrund besser und erhält zudem noch mehr Tiefe. Die Beinrüstung und das Holz der Waffe grundiere ich mit verschiedenen dunklen Farbtönen.

Verschiedene Teile der Rüstung bemale ich mit einem hellen Grau um später einen Metalleffekt zu erreichen. Zudem umrande ich die Konturen und Details der Rüstung mit schwarzer Farbe.

Dunklere Brauntöne sollen nun der Rüstung etwas mehr Tiefe verleihen.

Zuletzt erhält die Rüstung mit weisser Farbe und einer Dry Brush-Methode (ein praktisch komplett trockener Pinsel mit sehr wenig Farbe) ihre Highlights. Für den letzten Schliff sorgt eine erneute Umrandung mit Schwarz. Nur noch einige kleine Details mit Weiss und schon ist die Rüstung fertig.

Kommen wir zum „Lightning“-Teil der Helix! Die Blitze sollen sich, wie auch im oberen Teil der Karte, um den Körper von Ajani schlängeln. Ein Blitz ist eher rötlich und der andere weiss/gelb. 

Zunächst male ich die Grundform der Blitze und gebe ihnen eine erste Farbtönung.

Nun folgen die Details. Blitze sollen ja schliesslich gezackt sein!

Da Blitze sehr hell sind, brauchen wir einen Lichteffekt. Ich verwende dafür wiederum weisse Farbe und die Dry Brush-Technik.

Jetzt fehlt nur noch die Waffe. Hier versuche ich einfach möglichst genau an die bereits bestehenden Teile der Waffe zu kommen. Zum Schluss braucht es noch eine Schicht „Spray Acrylic Varnish“, um die Farben dauerhaft zu schützen. Et voilà:

Das Altern einer Magic Karte, ist ein spannender Prozess und ich lerne jedes Mal etwas Neues dazu. Hoffentlich ich konnte euch mit diesem kurzen Einblick zeigen, wie viele Möglichkeiten man beim Altern hat. Und wer weiss, vielleicht konnte ich ja sogar jemanden dazu motivieren selbst mal den Pinsel zu schwingen.

Falls jemand noch Fragen hat, schreibt einen Kommentar. Bei Interesse für ein Alter oder Tipps fürs Altern, kann man mich direkt per Mail (ni.grae(at)hotmail.com) kontaktieren. Als Bonus noch eine kleine Selektion meiner Alterings: