GP Strasbourg Report

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Thomas hatte einen fantastischen Day 1 am Magic Fest Strasbourg. In seinem Artikel gibt er Einblicke in den erfolgreichen Turniertag und sein Deck.

Mit meinem nun vierten Besuch an einem Grand Prix sehe ich mich definitiv nicht als Grand Prix-Grinder und auch ganz im Allgemeinen nicht als Spieler mit grosser Erfahrung im kompetitiven Umfeld. So genoss ich den Freitag, um mit meiner Frau an zwei 2HG-Sealeds teilzunehmen und rechnete schon fest damit, dass ich am Sonntag dann noch etwas Modern spielen kann. Mein Vorbereitungen für den Main-Event beliefen sich auf eine Handvoll Drafts (Arena und Paper), ein paar Paper-Sealed Pools und etliche Sealed Pools auf einem Sealed-Simulator eurer Wahl. Daneben habe ich einige Artikel gelesen und mir die meisten Instants etc. verinnerlicht. Für den Deck-Check sass mir ein Franzose gegenüber, der anscheinend noch aufgeregter war als ich. Als mir ich dann zum ersten Mal meinen Sealed-Pool durchschaute, staunte ich nicht schlecht: Drei Rares in den Orzhov-Farben. Der Archetype, in dem ich mich immer am wohlsten gefühlt habe. Hier jetzt aber mein Pool für euch:

Das Ranking der Farben sah für mich ungefähr so aus:

  1. Schwarz (Highlights: Orzhov Enforcer,Ill-Gotten Inheritance, Grotesque Demise)
  2. Blau (Highlights: Mass Manipulation, Chillbringer, 2x Arrester's Admonition)
  3. Grün (Highlights: Guardian Project)
  4. Weiss (Highlights: Ministrant of Obligation, Summary Judgment)
  5. Rot (Highlights: 2x Rubblebelt Recluse)

Das Ranking der Gilden sah dann mit den Orzhov Rares recht eindeutig aus:

  1. Orzhov (Highlights: Ethereal Absolution, Teysa Karlov, Grasping Thrull)
  2. Azorious (Highlights: fast alles)
  3. Rakdos (Get the Point, Hackrobat)
  4. Simic (Highlights: Frilled Mystic, Card not found., Gruul Guildmage)

Kurz gesagt das Deck hat sich praktisch von selbst gebaut. Hier also mein Deck:

Nebst den beiden Afterlifern sah mein 2-Drop-Slot etwas ‚mau‘ aus. Deshalb spielte ich den Footlight Fiend (Synergie mit Teysa Karlov) und den Pegasus. Blau splashte ich für Lawmage's Binding, Chillbringer und Warrant // Warden. Im Draft würde ich den Knight of the Last Breath nicht am Ende der Kurve spielen. Aber für die Synergie mit Teysa Karlov dachte ich, würde es passen. An Prereleases und sonstigen Sealed-Events baue ich gerne ein zweites Deck, in das ich reinsideboarden kann. Das sah am GP so aus:

Die Kurve sieht definitiv aggressiver aus und ich wollte es aus dem Sideboard gegen andere Orzhov- oder Azorious-Decks spielen. Man könnte durchaus argumentieren, dass es besser gewesen wäre, dieses Deck zu spielen, da es auch besseres Fixing hat. Die Rares sowie Lawmage's Binding und Chillbringer liessen mich Orzhov-Splash-Blue spielen. Haut mir doch in die Kommentare, was für eine Deck ihr mit diesem Pool gebaut hättet.

Da ich mir die einzelnen Runden nicht so genau aufgeschrieben habe, kann ich leider nicht mehr Runde für Runde jedes Match-Up durchgehen. Aber ich erkläre gerne wie es sich gespielt hat: Auf sechs Länder kommen und Absolution spielen reicht in den meisten Fällen. Ich habe in den ‚grindigeren‘ Match-Ups oft ein Locket und ein Consign the Pit reingeboardet. Raus ging oft ein Bring to Trial und der Footlight Fiend. Gegen Gruul und Simic boardete ich meistens nicht raus. Nach sieben Runden gab es kaum ein Spiel, in dem ich Ethereal Absolution nicht fand. Daneben war ich praktisch nie flooded oder screwed – ganz im Gegenteil zu meinen Gegnern.

Trotzdem konnte ich auf einige interessante Spiele zurückschauen. Hier ein paar Ausschnitte: Ich spiele Absolution und mein Gegner entgegnet mit einem Eyes Everywhere, womit er mir mein Absolution klauen kann. So geht es hin und her, bis der Gegner sich mit einem schlechten Block selbst aus dem Spiel wirft. Der Pokal für das mühsamste Spiel geht an Runde 5 (oder so), als mein Gegner und ich beide ein Ill-Gotten Inheritance draussen hatten und ich zwei Zettel beim Leben zählen gefüllt hatte. Einen Judge rufen musste ich an diesem Tag nur als ein Gegner zweimal adapten wollte. Nach der siebten Runde holte ich mir dann die erste Niederlage gegen Simic. Die letzte Runde des Tages hattee ich dann gegen den Schweizer Michael Meier mit UW-Flyers verloren.

Der Draft am Sonntag verlief mittelmässig bis schlecht. Ich öffnete ein Electrodominance und nahm danach den Gruul-Trick und ein Skewer the Critics auf. Ich schwankte dann zwischen Rakdos und Gruul. Merkte dann, dass mir schwarz und grün ‚gecuttet‘ wird und hatte das Gefühl, dass weiss offen war. Aber ich hatte dann doch zu wenig Payoffs in weiss und so las ich etliche Tricks und Two-Drops in grün und rot auf. So hatte ich am Ende des Drafts ein sehr aggressives Gruul-Deck. So sah das Deck aus:

Das Glück hatte mich am Tag 2 total verlassen und ich denke, ich hatte auch suboptimal gedraftet. Der Plan, langsame Decks zu bestrafen, bestrafte am Ende mich selbst. So stand ich am Ende des Drafts 7-5. Da meine Aussichten auf Preise so nun verschwunden waren, entschied ich mich dafür zu droppen und noch ein Modern-Turnier zu starten. Alles in allem war ich vor allem überrascht, dass ich es so weit geschafft habe. Für mich war es eine grossartige Erfahrung und mir haben die Spiele sehr viel Spass gemacht. Danke für alle, die bis hierhin gelesen haben.
Lasst mir doch einen Kommentar da.