UR Phoenix

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Chris is Back! Mit seinem UR Phoenix Deck dominierte er die letzten Turniere der Season 6 der Berner Modern Liga. In seinem Beitrag geht es ans Eingemachte. Chris verrät uns wie er sein Deck immer wieder weiter optimierte.

Die letzten paar Turniere der Season 6 der Berner Modern Liga habe ich UR Phoenix gespielt. Normalerweise spiele ich nicht so oft nacheinander dasselbe Deck. Doch diesmal war es anders. Dafür gab
es zwei Gründe:

  1. Das Deck macht mir sehr viel Spass zum spielen.
  2. Ich wollte unbedingt noch Dänu im Gesamtklassement der Modern Liga aufholen und entschied mich so für das Deck, mit dem ich glaubte die besten Chancen zu haben
    ein gutes Resultat zu erzielen.

Kurz nachdem das Deck bekannt wurde (Ende November 2018), wollte ich es selber mal ausprobieren, weil ich diese Art von Decks gerne spiele: viele Cantrips (Serum Visions, Sleight of Hand, Opt, etc.) und eine proaktiver Gameplan. Das erste Turnier verlief auch sehr gut und ich schaffte es 4-0 zu gehen. Doch es gab noch einiges am Deck, das mir nicht gefiel.

Das erste was mir an den damaligen Listen auffiel, war die Uneinigkeit zwischen Izzet Charm und Chart a Course. Doch bereits vor dem ersten Turnier, als ich ein paar Starthände zog, wurde mir klar auf welcher Seite ich stehen würde: Izzet Charm. Die Card Advantage von Chart a Course schien mir ziemlich irrelevant, vor allem da alle frühen Versionen 3-4 Bedlam Reveler spielten und man dabei sowieso eine mehr oder wenige leere Hand haben will. Zudem ist Izzet Charm in so vielen Situationen so viel besser. Als Removal ist es zum Beispiel eine super Antwort auf G1 Thalia, Guardian of Thraben, Scavenging Ooze oder ähnliche Kreaturen. Zudem erlaubt es dem Deck auch G1 eine reaktive Rolle in Combomatchups einzunehmen.

Die zweite Karte, die mich überhaupt nicht überzeugt hatte, war Fiery Temper. In Theorie sieht Fiery Temper auch gar nicht so schlecht aus. Man will sowieso schon einiges an Discard spielen, um Arclight Phoenix besser zu machen. Warum auch nicht noch mehr Karten spielen, die davon profitieren? In der Praxis hatte ich jedoch oft
das Gefühl, dass ich schlechte Lines nehmen musste, nur weil ich Fiery Temper im Deck hatte. Zum Beispiel das vierte Land spielen, bevor ich Faithless Looting flashbacken konnte, um ein mögliches Fiery Temper spielen zu können.

Die dritte Karte war Bedlam Reveler. In der Originalen Version des Decks mit Fiery Temper war sie um einiges besser, da man weniger Cantrips und dadurch oft weniger Karten auf der Hand hatte. Doch schon in dieser ersten Version waren vier davon definitiv zu viel. In der ersten Woche, in der ich das Deck spielte, hatte ich noch drei, dann wurden es zwei und dann nur noch ein einziger Bedlam Reveler.

So versuchte ich jede Woche etwas ein bisschen zu verbessern. Ein weiterer Punkt der mir schnell auffiel war, dass man im zweiten Zug häufig nicht wirklich gute Plays hatte. Mit Ausnahme natürlich von Thing in the Ice // Awoken Horror. Die Spiele in denen man T2 Thing hat, fühlen sich sowieso gegen viele Decks komplett anders an, als wenn man es nicht hat. Ich suchte nach Karten, die besser werden, wenn man viele Hexereien und Spontanzauber im Deck hat. Zuerst dachte ich Young Pyromancer wäre die Lösung. Doch dann kam mir Pyromancer Ascension in den Sinn. Stephan Weibel hatte mal ein cooles Thing in the Ice-Pyromancer Ascension-Deck gebaut und seine Liste hatte mir schon damals ziemlich gut gefallen. Also versuchte ich es mal mit zwei Pyromancer Ascension. Dafür musste ich das Deck ein biscchen umbauen, da Ascension besser wird, wenn man häufig dieselben Spells im Deck hat. Als ich dann Pyromancer Ascension das erste Mal im Spiel hatte, wurde mir klar, dass die Karte nicht nur super ins Deck passt, sondern auch noch ziemlich stark gegen eher schwierige Matchups wie UW-Control oder Jeskai ist.

Ein Problem mit Pyromancer Ascension war, dass es auch Probleme gegen gewissen GY-Hate hat. Ich sage ‚gewissen‘, da beispielsweise Grafdigger's Cage nichts dagegen macht und auch Relic of Progenitus, Tormod's Crypt und Surgical Extraction eher mittelmässig dagegen sind. Eine Karte, die in der Zwischenzeit immer mehr am Aufkommen war, war Crackling Drake. Einerseits als gute Karte gegen Midrange und Control-Decks, aber auch als weitere Wincondition, die nicht durch GY-Hate beinträchtigt wird. Ich habe Drake noch nie ausprobiert und sollte es definitv mal machen, jedoch bin ich nicht so Fan davon auf vier Mana kommen zu müssen. Häufig reichen drei Mana aus und man will überschüssige Länder oft für Faithless Looting abwerfen. Die Lösung für GY-Hate war für mich nicht GY-Hate-Hate, sondern den Hate einfach zu ignorieren und stattdessen Young Pyromancer im Sideboard zu spielen. Die nächste Iteration des Decks hatte dann bereits drei Ascension und die aktuelle Version hat vier. Es ist  sehr gut möglich, dass die richtige Anzahl drei ist, aber ich mag die Karte zu sehr, um sie wieder aus
dem Deck zu nehmen.

Vor ein paar Wochen versuchte ich dann ins Extrem zu gehen und das Deck noch mehr auf Pyromancer Ascension auszulegen. Dafür nahm ich alle Izzet Charm raus sowie ein Land (auf 17 Länder) und spielte dafür vier Gut Shot und je viermal Opt, Serum Visions, Sleight of Hand, Thought Scour und Faithless Looting. Das Deck funktionierte auch sehr gut, jedoch entschied ich mich wieder auf 18 Länder hochzugehen und noch eine Lightning Axe als weiteres Removal und Discardoutlet für Phoenixe zu spielen. Die vier Gut Shot sind erstaunlich gut. In den Matchups, in denen sie gut sind, sind sie womöglich die beste Karte im Deck. Noble Hierarch, Champion of the Parish, Glistener Elf, Steel Overseer, Thalia, Guardian of Thraben, Phantasmal Image und Flickerwisp sind nur ein paar Beispiele der vielen Kreaturen, die man damit erwischt. Und selbst in den Matchups ohne 1-Toughness-Kreaturen ist Gut Shot erstaunlich gut, indem es hilft schnell eine Ascension aktiv zu bekommen, überraschend ein TiTi zu flippen oder den dritten Spell für Phoenix zu spielen. Trotzdem wird Gut Shot häufig als erste Karte rausgeboarded. Dennoch denke ich, dass es einen Platz im Main verdient. Basierend auf der 17-Länder Version baute ich dann meine aktuelle Version, mit der ich es schaffte, bei den letzten beiden Turnieren der Liga jeweils 4-0 zu gehen:

UR Phoenix-Ascension Version ca. 1. Juli 2018

Ich kann das Deck allen empfehlen, die gerne schnelle Decks mit Combopotenzial (aktive Ascension + Manamorphose ist GG) haben oder gerne gewinnen. Wenn ihr Fragen zu einzelnen Karten oder Vorschläge für Verbesserungen habt, einfach einen Kommentar schreiben oder mich direkt in der Modern Liga ansprechen. Ich bin immer offen für Diskussionen und werde auch noch einen kleinen Bericht darüber schreiben wie ich normalerweise Sideboarde (oder wie ich sideboarden würde, denn gegen viele Decks im Format habe ich noch nicht gespielt). Allgemein kann ich auf 8 sehr erfolgreiche Turniere mit UR Phoenix zurückblicken, mit einem Gesamtergebnis von 28 Siegen und 4 Niederlagen (4x 4-0, 4x 3-1).